Ausbildung für den Sportpilotschein
Woraus besteht die Theoretische Prüfung beim Ultraleicht-Flugzeug?
Die theoretische Ausbildung zur SPL umfasst 60 Unterrichtsstunden, von denen allerdings bis zu 45 Unterrichtsstunden im Selbststudium mit geeigneten Unterrichtsmaterialien absolviert werden können.
Zu pflegen ist dies allerdings nicht. Gerade die Themengebiete Navigation, Luftrecht und Meteorologie bedürfen umfangreicher Erklärungen. Wir bieten daher jeden Dienstag Abend Unterricht an, in dem wir den kompletten Lerninhalt bearbeiten. Neue Schüler können jederzeit einsteigen.
Folgende Themen sind Lehrinhalte:
Luftrecht, Luftverkehrsrecht, Flugsicherheitsvorschriften (8 Unterrichtsstunden)
- Rechtsvorschriften – LuftVG, LuftVZO, LuftVO, SERA 3210, LuftPersV, LuftPO und LuftBO, SERA DVO (EU) Nr. 923/2012
- Nationale und internationale Organisation der Luftfahrt – BMV, LBA, DWD, Beauftragte, DFS, DAeC, DULV, Luftfahrtbehörden der Länder, ICAO
- Veröffentlichungen der Luftfahrtbehörden – NFL I und II, Luftfahrthandbuch AIP/VFR, Luftfahrtkarten, VFR – Bulletin, Berichtigungsdienst
- Flugplätze – Arten der Flugplätze, Flugplatzzwang, Außenstart und -landung, Not- und Sicherheitslandung.
- Ultraleichtflugzeuge und zulassungspflichtige Ausrüstung – Rettungssystem, Prüfungen, Nachprüfungen.
- Luftfahrtpersonal – Ausbildung, Erteilung, Erweiterung, Verlängerung, Entziehung der Erlaubnis.
- Teilnahme am Luftverkehr – Pflichten der Teilnehmer, Allgemeine Regeln, Sichtflugregeln, Luftraumgliederung, Flugsicherungsvorschriften, Betriebsvorschriften, Flugbetriebsvorschriften, Flüge im grenzüberschreitenden Verkehr, Vermeidung von Fluglärm
- Haftung des Flugzeugführers und Versicherungspflicht des Halters
- Straftaten und Ordnungswidrigkeiten
Navigation (14 Unterrichtsstunden)
- Grundlagen – Erdachse, Pole, Form, Ausmaße, Bewegung; Längen- und Breitenkreise, Äquator, geographische Breite und Länge, Richtung, Entfernung, Großkreise; Maßeinheiten der Luftfahrt.
- Karten für die Luftfahrt – Darstellung der Erde, Projektionsart, (Lambert-Schnittkegel), Eigenschaften und Anwendung, ICAO – Kartenwerk; Maße und Symbole, Kurse und Entfernung; Geographie Deutschland.
- Flugnavigation – Erdmagnetismus, Kompass, Ablenkung, Variation, Deviation; rechtweisend Nord (TN), missweisend Nord (MN), Kompass Nord (CN), rechtweisender Kurs (TC), missweisender Kurs (MC), Kompasskurs (CC); Winddreieck – Luv (WCA), rechtweisender Steuerkurs (TH), missweisender Steuerkurs (MH), Kompass Steuerkurs (CH), Kursschema, Maßeinheiten.
- Navigatorische Flugvorbereitung – Fremdpeilung – Gebrauch des QDR, QDM; Eigenpeilung – Gebrauch von VOR – Anzeigen in Handfunkgeräten, – Gebrauch des GPS-Empfängers; Warnung vor Ausfall oder “Lo Batt”.
Meteorologie (10 Unterrichtsstunden)
- Grundlagen – Physikalischer Aufbau der Atmosphäre (Troposphäre, Stratosphäre); Luftdruck, Lufttemperatur, Luftdichte, Druck- und Temeperaturabnahme in der Höhe, räumliche und zeitliche Änderungen des Luftdrucks, Isobaren; ICAO-Standardatmosphäre, QFE, QFF, QNH, ICAO-Standardhöhe (Pressure level), QNH-Standardhöhe (QNH-altitude), Sicherheitshöhe über Hindernissen (terrain clearance); Wasserhaushalt, Luftfeuchte, Taupunkt, Verdampfung, Kondensation, Sublimation, adiabatische Vorgänge.
- Meteorologische Beobachtungen und Messungen – Boden- und Höhenwetterkarten (850, 700, 500 hPa); Druckgebilde der gemäßigten Breiten, Wetterbedingungen und Wolkenstruktur; Wetterfolge bei stabil und labil geschichteter Luftmassen und in Kaltfront, Warmfront, Okklusion, Konvergenzen, Hochdruckkeil.
- Flugmeteorologie – Wind in Bodennähe, Wind in Abhängigkeit vom horizontalen Drauckgradienten, Isobarenverlauf und Windrichtung in Bodennähe, Drehung in der Höhe, lokale und erdweite Windsystem, Einfluss des Erdreliefs und der Bodenreibung, Stau und Föhn, Böen, Turbulenz: orographisch, Scherflächen, Richtung, Stärke; Inversion – Begriff und Bedeutung, Entstehung; Wolkenentstehung und Wolkenarten, Wolkeneinteilung, Stockwerksgliederung, allgemeine Wolkencharakteristiken; Niederschläge, Niederschlagsarten, Auswirkungen auf die Flugdurchführung; Luftfahrzeugvereisung, Einfluss von Temperaturbereichen und Wolkengattungen auf die Vereisung; Gewitterbildung, Gefahrenmomente, Blitzschlag, Aufladung; Sichtweite bei Dunst und Nebel, Nebelbildung, Nebelarten, Beurteilungvon Nebellagen.
- Meteorologische Information und Dokumentation – Organisation des Wetterdienstes, Wettermeldungen, METAR, Wettervorhersagen, TAF, Wetterschlüssel, mündliche Wetterberatung-MET, automatische Ansage – GAFOR.
Technik (8 Unterrichtsstunden)
- Aerodynamik – Auftrieb und Widerstand, Strömungsverhältnisse, Strömung am Profil, Grenzschicht, Luftkraft, Änderung von Auftrieb und Widerstand mit dem Anstellwinkel, zusätzliche Widerstandsarten wie: Form – Grenzschicht – Interferenz – induzierter Widerstand, Höchstauftrieb, Einfluss von Vereisung, Gleitzahl, Gleitwinkel, Polardiagramm; Start- und Landehilfen, Wirkungsweise von Landeklappen, Störklappen, Vorflügel, fliegerische Anwendung, Lastigkeitsänderungen; Trudelarten, Strömungsverhältnisse, Einfluss der Schwerpunktlage, Beenden; Seitengleitflug, Kurvenflug, erforderliche Auftriebserhöhung, Schiebekurve, Schmierkurve, Steilkurve, Überziehgeschwindigkeit in der Kurve, erforderliche Auftriebserhöhung, Lastvielfaches.
- Profil und Tragflügel – Formen und Arten, Profilsehne, Anstellwinkel, Einstellwinkel, Profiltiefe, Profilhöhe, Schränkung, Flächenbelastung, Druckverteilung, Druckpunkt und Druckpunktwanderung, Flügelformen; Kräfte am Flugzeug, Stabilitäten, Achsen, Kräftegleichgewicht im Horizontalflug, im Gleitflug, Steigflug, Sinkflug, Kurvenflug, auftretende Momente; Steuerorgane und Wirkungsweise, Ruderausgleich und Trimmung, statische und dynamische Stabilität.
- Luftschraube – aerodynamische und geometrische Steigung, Form und Profil, Wirkungsgrad, Verstellung, Luftschraubendrall und fliegerische Bedeutung, Auswirkungen von Beschädigung.
- Flugzeugkunde – Flugzeugarten – Bauweisen, Rumpf, Tragwerk, Leitwerk, Steuerungsanlagen, Landeklappen; Fahrwerksarten, Bugrad, Heckrad; Arten der Bremsanlagen.
- Triebwerk – Triebwerksarten, Zweitakt, Viertakt, Arbeitsweise, thermische Beanspruchung, Kühlung, Schmierstoffe, Bedeutung der Schmierung, – der Kühlung, Warmlaufen bis Betriebstemperatur, Kraftstoffe, Vergaser, Gemischaufbereitung, Vereisung, Zündung, Doppelzündung, Magnetzündung, Magnetcheck; Betriebsgrenzen, Drehzahl, Öldruck, Temperatur.
- Instrumente – Fahrtmesser, Höhenmesser, Variometer, Magnetkompass, Kompensierung, Anzeigefehler.
- Flugklares Luftfahrzeug – Betriebshandbuch, Check, Flugleistung, Schwerpunkt, Beladen, Trimmen.
Verhalten in besonderen Fällen (6 Unterrichtsstunden)
- Flugplatz – Start und Landungen auf nasser Oberfläche, weichem Boden, Eis, Schnee, Matsch, unebenen Boden, hoher oder geringer Bewuchs, Wasser, Hindernisse; versteckte Gefahren, Bahn oder Gelände zu kurz, Neigung zu groß, Windrichtung ungünstig.
- Flugbetrieb – Störungen beim Start, Einfliegen in Schlechtwetter, Einbruch der Dunkelheit, Verlust der Orientierung, Fliegen über gebirgigem Gelände, Funkausfall, Wirbel hinter Luftfahrzeugen, Vogelschlag, Benutzung des Rettungsschirmes.
- Luftfahrzeugführer – Beeinträchtigung der Flugtüchtigkeit, Krankheit, Ermüdung, Alkohol, Arzneimittel.
- Luftfahrzeug – Ausfall von Steuerungsanlagen, Bordinstrumenten; Vereisung des Vergasers, der Tragflächen, der Frontscheibe; Fahrwerkschäden, Triebwerkausfall, Vergaserbrand, Kraftstoffmangel; Abfallender Öldruck, Temperaturanstieg.
- Wetter – Verschlechterung, – Regen, Schnee, Hagel, Nebel, Dunst, Rauch, Staub, starker Seitenwind, Rückenwind, Gegenwind, Auf- und Abwind, Turbulenzen, Blitzschlag.
- Maßnahmen nach der Notlandung – Luftfahrzeug, Insassen, Polizei, Halter, Grundstückseigentümer.
Flugfunkdienst (4 Unterrichtsstunden)
- Rechtsvorschriften – des beweglichen Flugfunkdienstes (national und international), Zulassung und Genehmigung von Funkanlagen, Funksprechverfahren, Not- und Dringlichkeitsverkehr, Verordnung über Flugsicherungsausrüstung von Luftfahrzeugen.
- Sprechfunkverkehr
– Durchführung des Sprechfunkverkehrs bei Flügen nach Sichtflugregeln mit Ultraleichtflugzeugen an einem Flugplatz ohne Flugverkehrskontrolle in deutscher Sprache unter der Verwendung der festgelegten Redewendungen, Ausdrücke, Verfahren, Abkürzungen, einschließlich Not- und Dringlichkeitsverfahren.
– Durchführung des Sprechfunkverkehrs bei Flügen nach Sichtflugregeln mit Ultraleichtflugzeugen von und zu einem Flugplatz mit Flugverkehrskontrolle in deutscher Sprache unter der Verwendung der festgelegten Redewendungen, Ausdrücke, Verfahren, Abkürzungen einschließlich der Not- und Dringlichkeitsverfahren.
Menschliches Leistungsvermögen / Human Factors (2 Unterrichtsstunden)
- Grundlagen – Menschliches Leistungsvermögen in der Luftfahrt; Fliegerische Qualifikation und ihre Grenzen; Flugunfallstatistik
- Körperbezogene Faktoren, Flugphysiologie – Gasgesetze, Atmung und Kreislauf; Auswirkungen von Druckänderungen; Hypoxie, Sauerstoffmangel und Symptome, Höhenstufen, Prävention des Sauerstoffmangels; Hyperventilation; Auswirkungen von Beschleunigungen und Vermeidung von Bewusstseinsverlust; extreme Temperaturen und ihr Einfluss auf die Leistungsfähigkeit, Sonnenschutz, Sonnenstich; Sehvermögen, optische Wahrnehmung im Flug, Grenzen der Sehfähigkeit beim Fliegen, visuelle Täuschungen – besonderes beim Landeanflug -; Gehör und Gleichgewichtsorgan, Gehörschutz, Verständnisfehler als Auslöser von Flugzwischenfällen; Maßnahmen gegen Kinetose; Gesundheit, fliegerische “Fitness”; Ernährung und Flüssigkeitsbedarf beim Fliegen; Allgemeinbefinden; Drogen, Medikamente, Alkohol und toxische Stoffe.
- Geistige und soziale Faktoren, Flugpsychologie – Wahrnehmung und Informationsverarbeitung, Aspekte der Aufmerksamkeit, Wahrnehmungsfehler, Erinnerungsvermögen und Lernprozess beim Fliegen, Informations- und Entscheidungsprozesse; Persönlichkeitsfaktoren, Einstellungen und Haltungen, gefährliche Grundhaltungen und Verhaltensmuster, riskante Verhaltensweisen, Regelverletzungen; fliegerische Entscheidungsprozesse, Flugvorbereitung (gedankliche Vorwegnahme von Entscheidungsprozessen), Ergonomie, typische Entscheidungsfehler, Serie (Kette) fehlerhafter Entscheidungen, Fehlermanagement allgemein; Vermeidung von falschem Sicherheitsbewusstsein, Ausgewogenheit von fliegerischem Anspruch und Können, Nutzung von Informationen, Cockpit-Management, Lernen aus Fehlern; Selbstmanagement im Flug, Zeitmanagement, Bewältigung fliegerischer Aufgaben, Motivation/Demotivation, Selbstbeobachtung und Selbsteinschätzung; Stress- und Stressmanagement, Symptome, Erregungszustände und Leitungsvermögen, Aspekte von psychischem und physischem Stress, Vermeidung und Umgang mit Stress; soziale Faktoren der Flugsicherheit, Einflüsse aus dem sozialen Umfeld, falsche Vorbilder und fliegerisches Fehlverhalten, Kommunikation und Kooperation, Flugsicherheit und Vereinskultur.
- Aus- und Weiterbildung – Körperliches Training und geistige Leistungsbereitschaft, mentales Training und sicheres Fliegen, Einüben von Notverfahren und Handlungsalternativen.
Die angegebenen Unterrichtsstunden sind Richtwerte, erfahrungsgemäß benötigen wir gerade bei der Navigation mehr Zeit. Die Zeit in der Schule ersetzt in diesem Fall aber deutlich mehr Zeit, die der Teilnehmer benötigen würde, wenn er zu Hause die Übungsaufgaben alleine zu lösen versucht, so dass unsere Teilnehmer immer wieder gerne mal einen gemeinsamen Navigationsabend zusätzlich einschieben. Schließlich ist Fliegen auch ein geselliges Hobby – und die ersten Fliegerfreunde lernt man in der Regel bereits im Theorieunterricht zur Sportpilotenlizenz in der Flugschule kennen.
Uns stehen zum Theorieunterricht ein großzügiger Schulungsraum mit Videobeamer, pro 2 Schülern einem großen Tisch für die Kartenarbeit in der Navigation und sämtliche Flugzeuginstrumente als Modelle für den Unterricht zur Verfügung.
WAS UNSERE KUNDEN ÜBER UNS SAGEN
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Flieger-Tagesausflug zum Technikmuseum nach Speyer
Mit der eigenen Maschine sind die Teilnehmer im Rahmen unseres Tagesausflugs gemeinsam zum Technik Museum Speyer geflogen.